Seit dem Erlass der Nürnberger Gesetze 1935 wurde zwischen "Volljuden" und "Mischlingen" unterschieden. Als "Halbjuden" oder "Mischlinge ersten Grades" galten Menschen mit zwei Großelternteilen, die der jüdischen Religion angehörten; als "Vierteljuden" oder "Mischlinge zweiten Grades" galten Menschen mit einem jüdischen Großelternteil.
Die meisten der 113 Interviews wurden im Rahmen der Dissertation von Beate Meyer geführt. In den Interviews werden die Familiengeschichte, die veränderte Situation nach 1933 und das unterschiedliche Ausmaß der Verfolgung thematisiert. Angesprochen wird u.a. Ausgrenzung in Schule und Beruf, Verhaftung und Deportation von Familienangehörigen und Zwangsarbeit. Außerdem geht es um das Selbstverständnis der Befragten und die Verarbeitung der Verfolgungserfahrungen.
Literatur:
Beate Meyer: "Jüdische Mischlinge". Rassenpolitik und Verfolgungserfahrung 1933-1945 (Studien zur jüdischen Geschichte, Bd. 6), Hamburg 1999.
Dies.: Grenzgänger zwischen "Normalität" und Verfolgung – Die Situation "jüdischer Mischlinge" in der NS-Zeit, in: Rückblenden. Lebensgeschichtliche Interviews mit Verfolgten des NS-Regimes in Hamburg (Forum Zeitgeschichte, Bd. 7), Hamburg 1999, S. 130-205.
Dies.: "Besser ist doch, man taucht unter". Zur Verfolgung der "Halbjuden" in Hamburg, in: Frank Bajohr u. Joachim Szodrzynski (Hg.): Hamburg in der NS-Zeit (Forum Zeitgeschichte, Bd. 5), Hamburg 1995, S. 125-150.
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